Daniel Gildner - Your Natural Coach & Pro

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GymWatch - Kraft, Ausführung und Bewegung messen und optimieren

Überblick

Die GymWatch - Eine revolutionäre "Trainingsuhr" auf dem Fitnessmarkt? Zumindest könnte man es annehmen, wenn man auf der Homepage des Herstellers die Videos zur Produktvorstellung gesehen hat. Welche Funktionen dieser Fitnesssensor wirklich besitzt, habe ich detailliert unter die Lupe genommen. In einem Selbstversuch habe ich den Sensor im Training verwendet und gebe euch einen ausführlichen Testbericht zur Praxis.

Die Verpackung des Fitness-Sensors "GymWatch" - Frontansicht

Kleine Broschüre und das Handbuch zum Lesen empfohlen

Lieferumfang


Für ca. 99€-149 OVP: Neben dem GymWatch® Sensor, dem Micro-USB Kabel (zum Aufladen) und 2x anpassbare Bänder ist der Lieferumfang recht kompakt gehalten. Aber mehr wird auch nicht zum Training benötigt? Ganz so ist es eben nicht. Die Fitness-App muss die ganze Zeit dabei sein, somit dein Smartphone aufgeladen und griffbereit.

Je nach Körpergröße des Kunden werden zwei unterschiedliche Körperbänder mitgeliefert. Das ist auch wirklich notwendig, denn je nach Übung und Workout muss der Sensor jeweils an einer anderen Körperpartie angebracht werden.

Alle Angaben und Spezifikationen zum Inhalt befinden sich auf der Rückseite der Verpackung

SYNCHRONISATION

Nach jedem Workout empfiehlt es sich, die App mit dem Sensor zu synchronisieren, um auf Nummer sicher zu gehen, dass alle Daten auch wirklich gespeichert wurden. Nach Exportieren der Aufzeichnungen von deinem Training kannst du das eigene Webportal von GymWatch nutzen.

Versprechungen?

Der kleine Sensor, der am Körper getragen wird, verspricht viel. Mit der dazugehörigen Fitness-App wird dein Training dokumentiert. Der Clou an dem Sensor ist, dass die Bewegungsqualität über ein Feedback gemessen und analysiert wird. Augenscheinlich soll der Sensor sogar zur Leistungsdiagnostik verwendet werden, aber dazu im späteren Verlauf mehr. Über das Internet synchronisiert dein Sensor, die aufgezeichneten Daten deines Trainings, mit deinem Smartphone (iPhone bzw. anderes Android-Handy) und gleicht diese über die App ab. Ebenfalls möglich sind die selben Daten im Internet über das webbasierten Portal von GymWatch online anzuschauen und auszuwerten. Der Hersteller nennt das eigene Webportal "Online Fitness App", welches nach Registrierung für jeden zu Verfügung steht.

Training starten & Workout aufzeichnen

Ganz einfach den Sensor dran und los geht's? Zum Starten deines Workouts ist die Vorgehensweise leider nicht so einfach wie es klingt und online beschrieben wird. Es empfiehlt sich, dass Handbuch über die Steuerung des Sensor einmal detailliert angeschaut zu haben. Ansonsten kann es passieren das die Aufzeichnung nicht erfolgt bzw. falsch aufgezeichnet wird. Auch wenn das Feedback parallel über die Fitness-App stattfindet, muss das Starten und Beenden über den Sensor gesteuert werden. Entweder es werden die ganzen Übungen vorher eingespeichert oder du suchst dir jedesmal deine Fitnessübungen aus dem Übungsportal zusammen. Wir merken also, dass man deutlich mehr Zeit mitbringen muss, als das alleinige Training, was schon anstregend genug sein sollte. Die Handhabung will erlernt werden!

1. Sensor starten

2. App Starten

3. Sensor mit App verbinden

4. Workout (aus Vorlagen oder freie Übungen) starten

5. Aufzeichnen lassen (Steuerung über Sensor und App)

Dein Training aufzeichnen lassen: Fitness-App + GymWatch Sensor!

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Das Webportal

Im webbasierten Portal von GymWatch kannst du dir deine Workoutdaten anschauen. Hierüber kannst du auch deine Trainingstage planen und deinen bisherigen Plan anlegen. Übertragen heißt in diesem Fall, dass du dir für jeden deiner Splittage ein Workout anlegst, um daraus dann dein Workout-Programm für das Ganze zusammenzulegen. Leider ist auch hier der Umgang nicht wirklich benutzerfreundlich. Auch bereits angelegte Workoutprogramme konnten bei meinem Test nicht mehr geändert werden. Du kannst zum Ändern nur über den Weg des Löschens gehen. Der Feed zeigt dir von anderen Trainierenden ihre Workouts, die sie bereits absolviert haben und zum Teilen öffentlich geschaltet haben.

Übertragende Daten werden auch im Webportal gespeichert


Die Fitness-App

Die kostenlose App ist notwendig damit du den Sensor nutzen kannst.

Den Sensor mit der App verbinden

Das Startmenu

Das Workout aus Vorlagen oder frei starten

Übungskatalog aus Vorlagen

Um direkt mit dem Workout zu starten, kann ich das vorherigen Einspeichern deiner Übungen empfehlen, damit du nicht vor Ort bei deinem Training noch die Zeit investieren musst, jede Übung zu suchen und auszuwählen. Auch der Übungskatalog ist sehr umfangreich, aber die Bilder sind leider nicht immer eindeutig zu zuordnen. Nur ein Kenner weiß was mit den Übungen gemeint ist. Die Übungsbilder sind leider oft auch nicht präzise.

Zahlreiche Übungen im Katalog zum Auswählen

Für euch: Der G.TEC Pro Split Beine

Vorschau der eingespeicherten Übungen

Feedback Oberfläche

Nun kann es aber endlich losgehen! Die Oberfläche während deines Workouts zeigt dir die aktuelle Übungsauswahl, die Wiederholungszahlen und ein anschließendes Feedback. Ebenfalls sinnvoll kannst du dir unter Einstellungen ein akustisches Feedback dazu schalten, um dir zu sagen ob du die Bewegung wirklich korrekt ausgeführt hast.

Vor Workoutstart noch einmal der Hinweis...

Die Übung Kniebeuge und deine Wiederholungen

Satz beendet: Notiere dein Gewicht

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Das Testurteil & Fazit

Das Training mit dem Sensor GymWatch lässt mich erfreulich in die Zukunft blicken, denn der Personal Trainer wird definitiv (noch) nicht abgelöst. Ich darf also noch meinen Job behalten. Leider hat mich alles unter dem Strich nicht wirklich überzeugt. Ein Trainingsanfänger sollte sich also im klaren sein, welchen Mehrwert er aus der GymWatch ziehen will. Möchte er lieber in einen guten Trainer investieren oder sich von einer unausgereiften Technik durch das Training leiten lassen, welche noch stark in ihren Kinderfüßen steckt. Leider wahr! Egal ob der Einsatz, die Benutzung oder die Oberfläche - Keines hat mich wirklich positiv überzeugt. Der Sensor ist in meinen Augen umständlich zu bedienen. Es gab bei meinem Test viele Aufzeichnungsfehler bei den Wiederholungen und Übungsausführungen, wobei ich genau auf die Anbringen des Sensor geachtet habe. Der Preis ist gerechtfertigt, die Nutzung leider noch nicht. Wo ist also das Versprechen, was uns GymWatch auf der Homepage macht? Die vielseitige Nutzung für ein Personal Training ist es definitiv nicht. Auch die Bilder und das Werbevideo zeigen eine völlige futuristische Oberfläche, welche nicht im Ansatz derer entspricht welche auf der App-Oberfläche angeboten wird. Ich halte das Video und die Bilder somit für irreführend. Der Trainingsanfänger wird sich selbst ein Bild von dem Sensor machen müssen. Eine reine schriftliche Trainingsdokumentation mit Hilfe eines kompetenten Trainers sehe ich überzeugender als ein Gerät. Auch die Nachhaltigkeit der Körperentwicklung sehe ich bei der stetigen Nutzung leider nicht, weil die Oberfläche und gerade das Webportal viele Fehler beinhaltet - Hart, kritisch aber verbesserungwürdig.

Vorteile (+)

  • Grafische Trainingsdokumentation

  • Vieleistig einsatzbar bei freien Übungen

  • Preisempfehlung
  • Gute Akkulaufzeit
     

Nachteile (-)

  • Umständliche Menüführung

  • Zahlreiche Fehler im Webportal

  • Sensorbedienung muss beherrscht werden

  • Übungsauswahl verstehen und einspeichern

  • Gelegentliche Sensorfehler

  • Irreführung durch falsche Produktbilder

  • Erhöhter Zeitaufwand

Im Test: Das ist leider nicht die wahre App Oberfläche (schön wär's)